Für meinen Auftritt auf der LibeRatisbona – der Buchmesse in Regensburg – hatte ich konkrete Ziele. Unter anderem wollte ich eine bestimmte Anzahl von Büchern verkaufen und tatsächlich, es gelang mir. Glücklich fuhr ich nach Hause. Welche Ziele ich außerdem erreichte, wie ich es anstellte und welche Rolle Design dabei spielte, verrate ich dir in diesem Blogartikel.

Im Verkaufsglück – Ich darf mal wieder ein Buch signieren, das ist so ein tolles Gefühl!

Ein super Team! Mit Heidi Metzmeier (links) und Charlie Reiss (rechts) macht alles dreifachen Spaß.

Auch bei Charlie läuft es gut! Sie darf zahlreiche Leser mit einem signierten Exemplar glücklich machen.
Die Enttäuschung der anderen Autoren berührte mich sehr. Einige berichteten von geringen oder gar keinen Verkäufen. Das kenne ich selbst von vorherigen Buchmessen und weiß, wie es sich anfühlt. Tatsächlich gibt es immer Autoren die gut verkaufen und andere, die schlecht verkaufen. Was machen die, die gut verkaufen also anders?
Schwierig war es auch deswegen, weil die Besucherzahl hinter unseren Erwartungen zurückblieb. Doch jede Buchmesse ist anders, und man muss das Beste aus der Situation machen. Mein Stand war toll platziert, nicht weit vom Eingang entfernt. Doch lag es nur daran, dass ich verhältnismäßig viele Bücher verkaufte? Ich glaube nicht. Meine Learnings aus den letzten Jahren und Verbesserungen aus Fehlschlägen möchte ich mit dir teilen, damit du an den richtigen Stellschrauben arbeiten kannst. Auch ich hatte schon schlechte Erfahrungen, doch aus diesen konnte ich lernen. Aus meiner Reflexion ergaben sich folgende Punkte:
- Definiere Ziele für die Buchmesse
- Recherchiere über die Zielgruppe der Buchmesse
- Sammle Ideen, mach ein Brainstorming, sei kreativ
- Kalkuliere die Zeit, bleib entspannt
- Nimm deine Community mit
- Kooperiere mit anderen Autoren – Gemeinsam sind wir stark
- Plane attraktive Besonderheiten
- Sichere dir einen Lesungsslot
- Trau dich zu verkaufen
- Wähle zwischen Aktivität und Passivität
- Nutze deinen Stand als Lesermagnet wie dein Cover (Stand-Design –> Extra Beitrag HIER!)
- Unterschätze dein Mindset nicht
- Evaluiere deinen Erfolg nach der Messe
Zusatztipp
Strategische Vorbereitung vorab:
1. Lege Ziele für die Buchmesse fest
Wenn du auf Instagram schaust, entdeckst du viele Erfahrungsberichte zu Buchmessen. Die einen sind enttäuscht, die anderen mega happy. Es kommt u.a. auch auf dein Ziel an. Jede Buchmesse ist mehr als nur eine Verkaufsplattform. Natürlich ist es ein tolles Gefühl, viele Bücher zu verkaufen, und wir können auch einiges dafür tun, damit es mit höherer Wahrscheinlichkeit klappt. Doch es gibt weitere wichtige Ziele, die du auf einer Buchmesse erreichen kannst, z.B.:
- Mehr Sichtbarkeit
- Austausch und Feedback mit deinen Lesern
- Möglichkeit, deine Leser zu treffen
- Networking mit anderen Autoren und Dienstleistern, Kontakt zu Verlagen
- Eintauchen in die Bücherwelt
- Inspiration und Freude
Die Ziele, die du dir als Aussteller auf einer Buchmesse stecken kannst, sind vielfältig und nicht nur auf die Anzahl verkaufter Bücher beschränkt. Trotzdem möchte ich auf mein Verkaufsziel zurückkommen: Ich wollte über 10 Bücher verkaufen und tatsächlich verkaufte ich 12 Exemplare. Nach der Buchmesse stiegen die Zahlen meiner eBook-Verkäufe an und auch Taschenbücher gingen noch weg. Zum Beispiel verkauften wir im Monat der Buchmesse 200 Exemplare von Reisen bewegt, was uns mega freute und unsere normalen Verkaufszahlen deutlich überstieg.
Nun, die Verkäufe während der Buchmesse klingen nicht nach viel, doch die Erwartung bzgl. Buchverkäufen auf einer Messe sollte erstens realistisch sein, zweitens sind die Verkäufe nicht das einzige Ziel, das erreicht werden kann und drittens müssen die Verkaufszahlen im Verhältnis zur Besucherzahl gesetzt werden. Die Buchmesse war für mich ein großer Erfolg, spätestens beim Punkt Evaluation, kannst du herausfinden, warum.
2. Recherchiere über die Zielgruppe der Buchmesse
Buchmessen können unterschiedliche Ziele verfolgen. Im Endeffekt sind sie Plattformen für Bücher und Buchliebhaber, für Autoren, Networking, natürlich auch für den Verkauf. Die Zielgruppe in Regensburg bestand aus Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts, die einfach Lust auf Bücher hatten. Viele kauften spontan, was ihnen gefiel. Das machte es einfacher, Bücher zu verkaufen. Auf der BuchBerlin hingegen traf ich hauptsächlich andere Autoren, Buchblogger und Journalisten und verkaufte kaum Bücher. Schau dir also genau an, wo du ausstellst und ob es deinen Bedürfnissen und Erwartungen entspricht.
3. Sammle Ideen, mach ein Brainstorming, werde kreativ
Sobald du dich für eine Buchmesse entschieden und dein Ziel definiert hast, sammle frühzeitig Ideen. Was möchtest du anbieten? Benötigst du Hilfe für Flyer oder machst du das selbst? Möchtest du eine Verlosung anbieten oder eine besondere Aktion? Was macht dein Angebot, deinen Stand interessanter als den der anderen Autoren?
4. Kalkuliere die Zeit, bleib entspannt
Bestelle rechtzeitig dein Material für Werbung, Aktionen und deine Bücher. Plane deine Anreise, Abreise und Unterkunft, damit alles so entspannt wie möglich für dich läuft. Messen sind stressig und deine Energie soll in Gespräche und in den Verkauf deiner Bücher fließen, nicht in die Parkplatzsuche. Gute Vorbereitung zahlt sich immer aus.
Ich helfe dir gerne mit einem Rollup, deiner Autoren-Website, Personal Branding oder einem unverwechselbaren Cover!
5. Nimm deine Community mit
Hinter dir steht eine aktive Buchcommunity? Super! Informiere deine Leser rechtzeitig darüber, wann und wo sie dich treffen können. Mache sie auf besondere Aktionen aufmerksam. Warum lohnt es sich, für dich anzureisen? Zeige es deiner Community! Eine befreundete Autorin nutzte ihre lebhafte TikTok-Gemeinschaft und verkaufte sehr viele Bücher, weil viele ihrer Fans extra anreisten. Sie drehte sogar Videos mit ihren Fans, was ihrem weiteren Marketing zugutekommen wird. Trau dich also und nimm deine Leser (virtuell) mit.
6. Kooperiere mit anderen Autoren - Gemeinsam sind wir stark
Organisiere deinen Messeauftritt nicht alleine. Setze auf Kooperation. Gemeinsam fallen einem mehr coole Aktionen ein und man kann sich gegenseitig unterstützen. Im Marketing erreicht man so eine viel größere Reichweite, was vor allem für Newcomer eine große Hilfe sein kann. Vor allem wenn ihr in denselben Genres schreibt, ist es eine Win-Win-Situation. Zudem könnt ihr euch die Standmiete teilen und gelangt schneller in die Gewinn-Zone.
7. Plane attraktive Besonderheiten
Plane ein Lockmittel, alleine oder in deiner Autorengruppe. Das kann eine Verlosung sein, eine Schnitzeljagd oder wie in unserem Fall – ein riesiges Glücksrad. Dieses Glücksrad war für uns wirklich der Eisbrecher, der das Ansprechen der Besucher erleichterte. Ich schätze, die Hälfte meiner Bücher habe ich nur wegen des Glücksrads verkauft.

Glücksrad – selbst mit einer Folie beklebt, die unsere Bücher zeigt. Ein individueller Hingucker.

Stand von Charlie und Heidi neben meinem – Mit unserem Liebling: Dem MaHeCha-Rad.

Leuchtreklame – man weiß direkt, was einen erwartet! Der Schokokuchen hilft auch irgendwie 🙂
Umsetzung auf der Buchmesse:
8. Sichere dir einen Lesungsslot
Nutze die Chance auf eine Lesung, wenn du auf einer Buchmesse ausstellst. Auch das benötigt ein bisschen Glück und meistens eine frühe Anmeldung, damit man auch einen Platz bekommt. Mit einer Lesung hast du die Chance neue Leser auf dich aufmerksam zu machen und von deiner Geschichte zu überzeugen.
Heidi und ich hatten das Glück und einige Zuhörer kamen danach auf uns zu, plauderten über unsere Geschichten und kauften am Schluss einige Bücher.
9. Trau dich zu verkaufen
Bist du ein Verkaufstalent? Ich würde mich nicht so bezeichnen, doch auf Buchmessen überwinde ich mich und spreche fremde Menschen offen und freundlich an. Trau dich und probiere verschiedene Varianten aus. Deine Attraktion kann dir dabei helfen, wie das z.B. bei unserem Glücksrad der Fall war. Oder du gehst lächelnd auf die Leute zu und sprichst sie aktiv an. Eine Mitausstellerin trug ein tolles Kleid aus der Zeit ihrer historischen Romane und sprach die Leute eifrig an, was zu massenhaften Verkäufen führte.
10. Wähle zwischen Aktivität und Passivität
Entwickle ein Gefühl dafür, was die Besucher gerade brauchen und schaffe eine positive Atmosphäre. Niemand kauft bei jemandem, der nervt. Achte darauf, wo du deinen Besucher abholen kannst. Benötigt er ein freundliches Lächeln und die Ermutigung, dass er in Ruhe blättern darf? Benötigt er Informationen? Möchte er dich kennenlernen? Finde es feinfühlig heraus und ermögliche ein schönes Kauferlebnis.
11. Nutze deinen Stand als Lesermagnet wie dein Cover
Ein ansprechender Standaufbau ist entscheidend, um Besucher anzuziehen und neugierig zu machen. Dein Stand sollte genauso auffällig und einladend sein, wie das Cover deines Buches.
Das kann dir dabei helfen: Ein individuell auf dich und deine Bücher gestaltetes Roll-up, Buchaufsteller, kleine Regale, eine schöne Tischdecke, Dekorationselemente die thematisch passen, Visitenkarten, Postkarten, Flyer …
Der Vorteil eines hübsch gestalteten Büchertisches ist, dass die Leser von alleine kommen. Gerade für schüchterne Autoren ist dies ein großer Pluspunkt, da der Stand bereits als einladend wahrgenommen wird. Wie das genau geht und weitere Tipps findest du in meinem separaten Blogartikel HIER.
Ich helfe dir gerne mit einem Rollup, deiner Autoren-Website, Personal Branding oder einem unverwechselbaren Cover!
12. Unterschätzt und unabdingbar: Hab dein Mindset im Blick
Kurz vor der Buchmesse in Regensburg las ich den Newsletter von Sandy Mercier, in dem sie darüber berichtete, wie sie sich auf einer Messe unwohl fühlte und weniger Bücher verkaufte als sonst. Was sie über das Mindset schrieb und die Vibes, die man unterbewusst aussendet, war mir nicht neu, erinnerte mich aber genau zum richtigen Zeitpunkt daran, wie wichtig das Mindset ist. Ich achtete also darauf, dass es mir gut ging. Meine Mitausstellerin Heidi und ich teilten uns ein Taxi vom Campingplatz zur Messe und hatten dadurch eine entspannte Anfahrt. Beim Aufbau ließ ich mir bewusst Zeit und schwitzte etwas weniger als sonst. Mir ging es insgesamt so gut, ich war so positiv eingestellt, und bevor die Messe um 10 Uhr öffnete, hatte ich mein erstes Buch an eine andere Autorin verkauft. Das gab mir so einen mentalen Push, dass ich ab sofort jede Stunde eins bis zwei Bücher verkaufte. Toll! Ich war im Flow.
Am Sonntag sah es bei mir anders aus. Ich hatte zwar gut geschlafen, jedoch schmerzte mein Rücken, und ich war irgendwie nicht so gut in Form. Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich kein Mensch bin, der über lange Zeit Energie versprühen kann. Das denkt man bei mir zwar oft, tatsächlich ist es aber so, dass ich für kurze Zeit mega energiegeladen bin, aber es dann später büßen muss und viel Zeit zur Erholung brauche. Ich bin also eigentlich gar nicht so sehr dafür gemacht, auf Messen zu stehen, umso wichtiger ist es für mich, es mir leicht zu machen, Pausen einzuhalten und feinfühlig mit mir selbst zu sein. Am Sonntag war ich einfach ausgepowert und verkaufte nur drei Bücher. Für mich steht das in direktem Zusammenhang mit meiner Energie und auch mit meinem Mindset.
13. Evaluiere deinen Erfolg nach der Messe
Nach jeder Messe folgt die Überprüfung der Wirksamkeit. Kontrolliere anhand möglichst objektiver Daten, ob du deine Ziele erreicht hast.
Meine Ziele waren:
- Mindestens 10 Bücher verkaufen —> Geschafft, es waren 12!
- Sichtbarkeit als Autorin steigern —> Geschafft, ich habe 22 neue Follower auf Instagram gewonnen und mit Lesern kommuniziert.
- 10 neue Newsletterabonnenten —> nicht geschafft, nur 2 Anmeldungen
- Sichtbarkeit mit „Dein Autoren Design“ steigern —> Geschafft, ich habe neue Kontakte geknüpft, Mailadressen ausgetauscht und konkrete Projekte besprochen.
- Spaß in der Buchcommunity —> Hatte ich definitiv!
- Kontakt zu meinen Lesern —> war super, ich bekam viel positives Feedback zu meinen Geschichten, was runterging wie Öl!
- Netzwerken im Allgemeinen —> Meine Kontakte erweiterten sich, sowohl als Autorin als auch als Designerin. Zum Beispiel knüpfte ich Kontakt mit einer Lektorin und ging erste Schritte für Kooperationen als Designerin.
Learnings:
- Das Glücksrad: Es war ein super Eisbrecher und hat uns zu vielen Buchverkäufen verholfen. Zudem war es sehr individuell und kreativ gestaltet.
- Rollups: Die Anschaffung hat sich gelohnt, da sie echte Hingucker für unsere Stände waren.
- Buchmesse im Team: Gemeinsam sind wir stark – Das trifft auch für die Buchmesse zu. Man kann sich gegenseitig unterstützen, der Spaß ist ansteckend und für mich ist klar, wenn ich die Wahl habe zwischen „allein“ und „im Team“, würde ich mit den richtigen Menschen immer wieder lieber die Gemeinschaft wählen. Heidi und Charlie – es war einfach super mit euch! Danke!
Nun kannst du selbst deine Schlüsse ziehen. Trotz der Tipps und deines Engagements kann es passieren, dass du keine Bücher verkaufst. Das ist einfach das Risiko, das immer dabei ist. Buchmessen sind verschieden, ebenso die Umstände. Man kann vorher planen und kreativ sein, doch im Endeffekt hat man nur bedingt in der Hand, was passieren wird. Nimm es also nicht zu schwer: Sometimes you win, sometimes you lose. Doch mit der Zeit wirst du bestimmt deinen Weg finden und deine Buchmesse zum Erfolg machen, wie auch immer du diesen Erfolg definierst.
Ein letzter Tipp zum Schluss: Schau dich um, wie andere Autoren ihre Messe planen und organisieren. Vor welchen Tischen drängen sich die Leute, klingelt die Kasse? Woran könnte es liegen? Finde es heraus und probiere neue Strategien aus, du darfst dich inspirieren lassen!
Was sind deine Ziele für eine Buchmesse? Schreibe mir gerne eine Mail!
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